Aktualisiert: 16.04.2025
Aktuelle Projektphase:
Machbarkeit grundsätzlich bestätigt
zu den Projektphasen
Nahwärme für Glan-Münchweiler – Jetzt gilt’s: Jeder Anschluss zählt!
Glan-Münchweiler macht sich gemeinsam mit seinen Bürgerinnen und Bürgern auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft – mit einem eigenen Nahwärmenetz! Die bisherigen Planungen zeigen: Das Projekt ist machbar. Doch damit es wirtschaftlich betrieben werden kann, braucht es noch mehr Anschlussnehmer.
Wo stehen wir heute?
Seit der ersten Infoveranstaltung im April 2022 hat sich viel getan:
- Zwei Bürgerbefragungen zeigten: Das Interesse ist groß.
- Eine Machbarkeitsstudie – gefördert durch das BAFA – wurde erfolgreich durchgeführt.
- Ein Kernnetz mit knapp 50 Haushalten wurde identifiziert – es ist wirtschaftlich knapp tragfähig.
👉 Das bedeutet: Es fehlen nur noch wenige Haushalte, um die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.
Warum mitmachen?
Ein Anschluss an das Nahwärmenetz bringt zahlreiche Vorteile:
- Günstiger als individuelle Heizlösungen – keine eigene Heizanlage, kein Schornsteinfeger, keine Wartung
- 100 % ökologischer Betrieb – lokal, nachhaltig, zukunftssicher
- Beitrag zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von fossilen Energien
- Gemeinschaftsprojekt mit Perspektive – für uns, unsere Kinder und unsere Umwelt
Worauf kommt es jetzt an?
Ziel ist es, die bisherigen Interessenten auf dem Laufenden zu halten – und weitere Anschlussnehmer zu gewinnen, um die Wärmedichte für den wirtschaftlichen Betrieb zu erreichen.
➡️ Zeigen Sie jetzt Ihr Interesse oder bestätigen Sie Ihre bisherige Absicht: Zum Fragebogen
➡️ Sprechen Sie auch mit Ihren Nachbarn, Vermietern oder Bekannten – jeder Anschluss zählt!
Persönlich beraten – gemeinsam entscheiden
Das Projektteam steht Ihnen für Fragen und individuelle Rückmeldungen zur Verfügung:
📞 Michael Grimm, Nelkenweg 20,
📞 Jochen Kratsch, Pirminiusstraße 35,
📞 Florian Hanz, Rosenweg 9
📄 Die Präsentation mit allen Zahlen und Plänen finden Sie hier: Download
Jetzt gilt’s – jeder Anschluss zählt.
Gestalten Sie die Zukunft von Glan-Münchweiler aktiv mit – klimafreundlich, solidarisch und wirtschaftlich.
Wie geht es weiter?
In den kommenden Wochen wird das Projektteam gezielt Haushalte im Ort ansprechen, um offene Fragen zu klären und individuelle Gespräche zu führen. Zusätzlich wird ein Info-Flyer an alle Haushalte verteilt, der kompakt über das Projekt informiert und zur Teilnahme aufruft.
💬 Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich persönlich zu informieren – oder kommen Sie aktiv auf uns zu. Ihre Rückmeldung zählt!
Die Projektphasen
Idee
Der Klimawandel und ein steigender globaler Energiebedarf erfordern eine Abkehr vom heutigen fossilen System der Energieversorgung – die Energiewende. Um auch unseren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten hat sich der Ortsgemeinderat bei der Planung des Neubaugebietes Galgenberg III Gedanken gemacht, wie eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung aussehen kann. Über die Idee der „kalten Nahwärme“ und den hohen Energiebedarf der Glantalschule ist der Gemeinderat schnell zu dem Entschluss gekommen, dass es sich lohnt sich auch über die konventionelle Nahwärme für unsere gesamte Ortsgemeinde Gedanken zu machen. Aus Mitgliedern des Ortsgemeinderates und aus Bürger:innen unserer Gemeinde hat sich eine Projektgruppe gebildet, die das Projekt „Nahwärme für Glan-Münchweiler“ voranbringt.
Die Mitglieder der Projektgruppe sind:
- Michael Grimm
- Jochen Kratsch
- Florian Hanz
- Katrin Franz
- Yannic Bonin
- Uli Weißenauer
Information
Wie die Wärmeversorgung der Zukunft ohne fossile Energieträger für unsere Gemeinde aussehen kann hat Herr Beyer, Referent für Kommunale Wärmestrategien der Energieagentur Rheinland-Pfalz, an unserem ersten Infoabend am 07. April in der Feuerwache Glan-Münchweiler präsentiert. Rund 65 interessierte Bürger:innen haben sich den Vortrag angehört und konnten ihr Fragen zur Nahwärme an Herr Beyer stellen.
Im Anschluß an die Informationsveranstaltung wir jetzt eine Bedarfsumfrage anhand eines Fragebogens durchgeführt. Dieser Fragebogen dient als Grundlage für die weitere Betrachtung der
Nahwärmeversorgung und kann auf der Internetseite der Ortsgemeinde heruntergeladen
werden.
Konzeption
Erstellung einer Machbarkeitsstudie auf Grundlage der Bedarfsumfrage. In dieser Machbarkeitsstudie werden verschiedene Systemlösungen (Hackschnitzelheizung, Solarthermie, etc.) gegenübergestellt. Eine solche Betrachtung ermöglicht auch eine erste Einschätzung zum Wärmebezugspreis für die potenziellen Abnehmer.
Die Machbarkeitsstudie wird von dem Planungsbüro für nachhaltige Energieversorgung PLANCON aus Trier erstellt.
Planung
Konkrete Planung des Nahwärmenetzes.
- Finanzierung
- Fördermittelrecherche
- Betreiber
Umsetzung
Konkrete Planung und Vergabe der Bauleistungen. Bau und Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes.
Betrieb
Berieb des Nahwärmenetzes.
FAQ / Fragen und Antworten
Fragenliste der Firma PLANCON
Heizzentrale und Wärmenetz
Was ist ein Wärmenetz?
Ein Wärmenetz ist ein System zur zentralen Versorgung von Gebäuden mit Wärme, meist für Heizung und Warmwasser. Die Wärme wird über ein Rohrleitungssystem von einer zentralen Erzeugungsanlage (Heizzentrale) zu den angeschlossenen Haushalten oder Betrieben transportiert.
Wo steht die Heizzentrale?
Es muss ein Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung eingehalten werden, je nach Geräuschimmission aufgrund der Wärmepumpen der Heizzentrale. Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, die Heizzentrale möglichst nah am Ort zu haben, damit nicht unnötig viel Rohrleitungsmeter verlegt werden müssen.
Wie groß muss die Fläche für die Heizzentrale sein?
Eine Fläche von ca. 1.000-2.500m² ist i.d.R. je nach Größe des Wärmenetzes und der Abnehmeranzahl notwendig.
Wie viele Großwärmepumpen versorgen das Wärmenetz?
Die Heizzentrale besteht immer aus mehreren Wärmepumpen, die entsprechend auf die erstmalige Anschlussnehmerzahl ausgelegt ist. Die zentrale Wärmepumpenanlage kann bei einer zukünftigen Erweiterung des Wärmenetzes oder bei weiteren Anschlüssen im Kernnetz vergrößert werden.
Wie laut wird eine industrielle Großwärmepumpe an der Heizzentrale?
In Deutschland gelten die Schallwerte nach BImSchG bzw. TA-Lärm. Die Anlagen werden dementsprechend ausgelegt und halten die entsprechenden Grenzwerte ein. Zudem müssen Mindestabstände zur nächsten Wohnbebauung gesetzlich berücksichtigt werden.
Woher stammt die Wärme?
Die Großwärmepumpe nutzt, je nach Konzept, die verfügbare Umweltwärme aus der Umgebungsluft, der Geothermie (Flächenkollektor) oder der Flusswärme (Fließgewässer).
Welche Aufgabe hat der Pufferspeicher an der Heizzentrale?
Der Pufferspeicher sorgt dafür, dass die Wärmepumpe mit konstanten Betriebsbedingungen betrieben werden kann. Wärmeüberschüsse, die nicht in das Wärmenetz eingespeist werden, werden hier zwischenzeitlich gespeichert und bei Bedarf in das Wärmenetz eingeleitet.
Für welchen Zeitraum ist der Pufferspeicher der Heizzentrale ausgelegt?
Mit dem Pufferspeicher können je nach Größe und Außentemperatur etwa 1-3 Tage überbrückt werden.
Reicht die Wärme aus dem Nahwärmenetz, um Haus zu beheizen?
Das Nahwärmenetzen wird mit einer Temperatur von 65°C betreiben. Mit diesen Temperaturen können auch Bestandshäuser ohne Umbaumaßnahmen beheizt werden. Eine Fußbodenheizung ist beispielsweise nicht zwingend nötig. Das Wärmenetz kann jedes Gebäude, egal ob im Bestand oder ein Neuhaus, mit Wärme versorgen.
Wie können auch Zeiten mit besonders hoher Nachfrage abdecken?
In der Heizzentrale befindet sich immer ein Backup-System in Form eines Heizstabs und/oder zusätzlichen Wärmepumpen, die als Ersatzanlagen für den Notbetrieb und zur Abdeckung von Spitzenlasten dienen.
Wie groß sind die Durchmesser der Rohre von der Heizzentrale weg und<br /> welche Rohre werden in Haus geführt?
Die Rohrdimension beginnt ab der Heizzentrale mit einem Außendurchmesser (AD) 500 mm (inkl. Rohrdämmung) und verkleinert sich bis zur Hauseinführung auf etwa 140 mm. Die Hauseinführung ist in der Regel DN25. Die größte Leitung ist DN150, AD= 560 mm. Von der Heizzentrale weg geht es von groß nach klein, je nach Wärmebedarf. Das Wärmenetz verfügt zudem über eine Leckageüberwachung.
Wie groß sind die Durchmesser der Rohre von der Heizzentrale weg und<br /> welche Rohre werden in Haus geführt?
Die Rohrdimension beginnt ab der Heizzentrale mit einem Außendurchmesser (AD) 500 mm (inkl. Rohrdämmung) und verkleinert sich bis zur Hauseinführung auf etwa 140 mm. Die Hauseinführung ist in der Regel DN25. Die größte Leitung ist DN150, AD= 560 mm. Von der Heizzentrale weg geht es von groß nach klein, je nach Wärmebedarf. Das Wärmenetz verfügt zudem über eine Leckageüberwachung.
Worin unterscheiden sich die Begriffe „Nahwärme“ und „Fernwärme“?
Im Gegensatz zur herkömmlichen Wärmeversorgung durch Gas oder Öl stellen sowohl Nah- als auch Fernwärme zentrale Wärmeversorgungssysteme dar. Nahwärme bezieht sich meist auf kleinere, dezentrale Netze, die ein begrenztes geografisches Gebiet oder eine Gemeinde versorgen. Fernwärme hingegen beschreibt größere Netze, die eine Vielzahl von Haushalten in weitreichenden Regionen oder Städten versorgen.
Kosten, Übergabestation
Gehen mit dem Anschlussinteresse bereits Verpflichtungen ein?
Nein, allein mit dem Anschlussinteresse Ihrerseits entstehen noch keinerlei Verpflichtungen. Ein gültiges Vertragsverhältnis kommt grundsätzlich erst durch ein Wärmenetzbetreiber zustande. Ein Vorvertrag wird i.d.R. erst aufgesetzt, bevor es zum Bau des Netzes und der Investition durch den Wärmenetzbetreiber kommt.
Welche Anschlussmöglichkeiten gibt es?
Es werden i.d.R. Anschlüsse für die sofortige und spätere Wärmeabnahme angeboten. Somit ist für jeden Gebäudeeigentümer ein passendes Produkt wählbar – ganz nach Ihrem individuellen Bedarf und auf Ihre persönliche Lebenssituation zugeschnitten. Auch ein Anschluss mit späterer Wärmeabnahme steigert den Wert Ihrer Immobilie, da ein Umstieg auf das Nahwärmenetz kostengünstiger und kurzfristig erfolgen kann.
Wie hoch sind die Kosten für ein Anschluss an das Wärmenetz?
Die genaue Kostenstruktur wird erst in den kommenden Planungsstufen festgelegt, sobald der Umfang und die Größe des Kernnetzes feststehen. Netzbetreiber bieten hierbei üblicherweise unterschiedliche Tarifmodelle an. Jeder Gebäudeeigentümer kann meist entscheiden, ob er ein Angebot mit oder ohne Anschlusskosten wählt. Bei Wahl „ohne Anschlusskosten“ wird allerdings ein höherer Wärmepreis (Arbeitspreis) aufgerufen. Sie zahlen somit die Kosten für den Anschluss über die laufenden Betriebskosten zurück.
Wie sehen die laufenden Betriebskosten aus?
Die Betriebskosten bestehen meist aus dem Grundpreis und dem Wärmepreis. Der Grundpreis (Grund- u. Servicepaket) ist eine jährliche Pauschale abhängig von der Größe der Hausübergabestation und somit von der Leistungsaufnahme des Gebäudes bestimmt. Der Wärmepreis (Arbeitspreis) spiegelt hingegen den eigentlichen Wärmeverbrauch des Gebäudes dar. Dieser wird über einen Wärmemengenzähler erfasst und jährlich abgerechnet.
Wie lange bin ich an den Wärmenetz-Vertrag gebunden?
Die Erstlaufzeit liegt meist bei 10 Jahren, um einen wirtschaftlichen Betrieb für alle Wärmeabnehmern garantierten zu können. Nach Ablauf der Erstlaufzeit verlängert sich der Vertrag häufig automatisch um 1 bis 5 Jahre, sofern er nicht rechtzeitig gekündigt wird.
Wird die Wärmelieferung zukünftig teurer?
Wie bei allen Energieformen kann es Preisanpassungen geben. Wärmenetze bieten jedoch oft langfristige Preisstabilität, insbesondere bei erneuerbaren Energiequellen, weil eine Unabhängigkeit bei der Energiebeschaffung gegeben ist.
Gibt es Förderungen für den Anschluss ans Wärmenetz?
Ja. Derzeit kann der Anschluss mit einem Zuschuss bis zu 70% der förderfähigen Ausgaben gefördert werden.
Wie funktioniert die Übergabestation?
Die Übergabestation besteht aus einem Zulauf, einen Rücklauf, einen Schmutzfänger und eine Druckregelung. Zwischen Vor- und Rücklauf herrscht ein Differenzdruck. Im Wärmetauscher wird die Wärme an den privaten Hauskreislauf (Sekundärkreislauf) abgegeben. Die Grundeinstellung kann vor Ort verändert werden. Standardgemäß können wir drei Heizkreisläufe versorgen (einen gemischten Heizkreis z.B. Fußbodenheizung, einen direkten Heizkreis z.B. Heizkörperradiatoren und einen Warmwasser-Heizkreis).
Benötigt man einen Brauchwarmwassersspeicher?
Für einen optimalen Anschluss an das Nahwärmenetz ist der Aufbau eines Brauchwarmwasserspeicher zu empfehlen. Sie können einen eigenen betriebenen Speicher (u.a. Brauwasserwärmepumpe, Durchlauferhitzer etc.) nutzen, oder diesen als Zusatzoption vom Netzbetreiber erhalten.
Gibt es eine Mindestabnahmemenge an Wärme?
Es gibt keine Mindestabnahmemenge, Sie zahlen nur so viel, wie tatsächlich verbraucht wird. Der Nahwärmeanschluss sollte allerdings die Hauptheizungsanlage ersetzen.
Ist ein nachträglicher Anschluss an das Kern-Wärmenetz möglich?
Ja, dies ist jedoch mit erhöhtem baulichem Aufwand verbunden. Durch die nachträgliche Öffnung der Straße entstehen hohe zusätzliche Kosten, die durch die Anschlussnehmenden im Rahmen der Anschlusskosten abgedeckt werden. Daher empfehlen wir in jedem Fall mindestens einen Teilanschluss einrichten zu lassen. Hierbei bleiben Sie flexibel und können bei Bedarf schnell und günstig auf Nahwärme umsteigen.
Technische Details
Was passiert bei einem Defekt der Übergabestation?
Für Störungen an Ihrer Übergabestation steht eine technische Hotline rund um die Uhr zur Verfügung. Jegliche Störungen werden schnellstmöglich behoben. Alle erforderlichen Reparaturarbeiten sind durch den Grundpreis abgedeckt.
Kann ich meine Heizung wie gewohnt regulieren?
Ja. Die Regelung der Raumtemperatur erfolgt wie gewohnt über Thermostate im Haus. Zudem besteht die Möglichkeit der Temperaturanpassung an der Übergabestation.
Darf mein Holzofen weiter benutzt werden?
Der Holzofen kann weiterhin genutzt werden. Es ist jedoch wichtig, dass die Hauptversorgung durch das Wärmenetz abgedeckt wird.
Kann ich meine Solarthermie weiter benutzen und kann ich den Strom meiner PV-Anlage einspeisen?
Ja, beides ist möglich.
Muss an meinem Haus was umgebaut werden?
In der Regel wird nur eine Übergabestation installiert. Heizkörper und Rohrleitungen im Haus können meist weiterverwendet werden, bei Fußbodenheizungen ebenfalls.
Wer ist für Wartung und bei einer Störungen zuständig?
Der Wärmenetzbetreiber ist für das Netz und die Übergabestation verantwortlich. Die Hausinstallation, wie z.B. Heizkörper, liegt in der Verantwortung des Eigentümers.
Was passiert bei einem Stromausfall?
Ein Stromausfall führt, ähnlich wie bei anderen häuslichen Heizungssystemen, auch in Wärmenetzen zu einer Unterbrechung der Wärmeversorgung. Bei einem Stromausfall fallen sowohl die zentralen Komponenten wie Wärmeerzeuger und Umwälzpumpen, als auch die jeweiligen Übergabestationen in den Haushalten aus. Wärme kann nur übertragen werden, wenn Heizzentrale und Anschlussstelle mit Strom versorgt sind.
Sobald der Strom wieder verfügbar ist, startet das Nahwärmesystem automatisch neu.