GESCHICHTE
Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, unserer hat sogar zwei. Begann die Geschichte vom Ortsteil Glan-Münchweiler schon im 4. Jahrhundert, so fängt in Bettenhausen erst ca. 1000 Jahre später die Geschichtsschreibung an.
Glan-Münchweiler
352
Römische Besiedlung
Im Jahre 1976 wurde im Ortszentrum ein Münzschatz gefunden, welcher auf eine wahrscheinliche Besiedlung in der Römerzeit hinweist. Von Metz aus nach Landstuhl verlief eine Römerstraße. Im Bereich Landstuhl hatte man Abzweigungen nach Glan-Münchweiler und Otterberg angelegt.
760
Gründung Klosterzelle
Um diese Zeit gründeten Mönche des Klosters Hornbach einen Hof zur Rodung und landwirtschaftlichen Nutzung, der den Namen Mönchweiler erhielt.
840
Bau einer Kapelle
Im Jahr 840 errichteten Mönche die erste romanische Kapelle, die dem Pirminius als Gründer des Klosters Hornbach geweiht wurde.
12./13. JHD
Neubau Kirche
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde an der Stelle der Kapelle eine größere gotische Kirche erbaut, von der noch heute der Chor und die Sakristei bestehen.
1296
Älteste Urkunde
Erstmals urkundlich wurde Glan Münchweiler als Munchwilr erwähnt. Leider wurde das Dokument 1944 im Stadtarchiv von Darmstadt in den Wirren und Bomben des Zweiten Weltkrieges zerstört.
1333 - 1415
Lehnswechsel
Das Kloster Hornbach verpfändete in der Folgezeit das ,,Münchweiler Tal“ an den Raugrafen von Neuen- und Altenbaumburg. 1383 ging das Lehen auf die Herren von Breitenborn und kurz danach auf das Burgmannengeschlecht der Mauchenheimer über.
1486
Grafen von der Leyen
Die Grafen von der Leyen erlangten durch Heirat mit den Mauchenheimer die Lehnsrechte am „Münchweiler Tal“. Die Herrschaft dauerte bis 1801 an.
1584
Nach der Reformation
Nachdem 1555 durch den Augsburger Religionsfriede den Protestanten die freie Ausübung ihrer Religion zugestanden wurde, wurde ab 1584 die Kirche von Protestanten und Katholiken gemeinsam als Simultankirche genutzt.
1621 - 1638
Der schwarze Tod
Ein Großteil der Einwohner starb durch die Pest. In Glan-Münchweiler lebten noch 6 „Untertanen / Hausschaften“
1772
Fund der Viergöttersteine
Bei der Erneuerung des Langhauses der Kirche endeckte man drei römische „Viergöttersteine“, die in das Fundament eingefügt waren.
1793 - 1801
Französische Revolution
Die Reichsgräfin von der Leyen flüchtete vor den französischen Revolutionstruppen und übernachtete in Glan-Münchweiler. Die Herrschaft der von der Leyen endete 1801 mit der Annexion der Pfalz durch Frankreich.
1817
Anschluss an Bayern
Nach der Niederlage Napoleons bei der Völkerschlacht bei Leipzig wurde die Pfalz an Bayern angeschlossen. Dadurch wurde Glan-Münchweiler zu einer Gemeinde mit einem eigenständigen Bürgermeister.
1868
Einweihung Steinbahn
Um die Steinbrüche bei Altenglan überregional zu erschließen wurde die Bahnstrecke Landstuhl – Kusel errichtet. In diesem Zuge erhielt Glan-Münchweiler einen Bahnhof.
1902
Bau der katholischen Kirche
Die Plätze in der bisherigen Kirche waren für die stark gewachsene katholische Gemeinde nicht mehr ausreichend. Daher wurde im Jahre 1902 nach einer Bauzeit von nur zwei Jahren die katholische Kirche St. Pirminius erbaut.
1904
Einweihung Glantalbahn
Da sich seit der Reichsgründung 1871 das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich verschlechtert hatte, wurde die Bahnstrecke Homburg – Glan-Münchweiler aus militärisch-strategischen Gründen erbaut.
1932
Neubau der Volksschule
Im Notjahr wurde das neue Schulhaus errichtet, welches nach 47 Jahren zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wurde.
1934
Letzte Postkutsche
Aufgrund der vorhandenen Bahnstrecken und den aufkommenden motorisierten Fahrzeugen im ländlichen Raum verloren die Postkutschen immer weiter an Bedeutung. 1934 fuhr in Glan-Münchweiler die letzte Postkutsche der Pfalz in Richtung Steinbach los.
1939-45
Funkbunker
Wie schon im 1. Weltkrieg war Glan-Münchweiler auch wieder von strategisch wichtiger Bedeutung. Auf dem Gelände des heutigen Sparkassengebäudes befand sich daher ein getarnter Funkbunker.
1969
Bettenhausen
Die Gemeinde Bettenhausen wurde eingemeindet.
1972
VG Glan-Münchweiler
Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz wurde Glan-Münchweiler Sitz der gleichnamigen, neu gegründeten Verbandsgemeinde.
1975
Glantalschule
1975 wurde die Grund- und Regionalschule auf dem Galgenberg gebaut. Die Schule musste in den folgenden Jahren um ein Gebäude erweitert werden. Mittlerweile wird sie nur noch als Grundschule genutzt.
1981
Rückbau Glantalbahn
Aufgrund mangelnder Notwendigkeit und kostenintensiven Betriebs wurde die Bahnstrecke Homburg – Glan-Münchweiler zurückgebaut. Entlang der ehemaligen Bahntrasse verläuft heute ein Teil des Glan-Blies-Radweges.
2017
VG Oberes Glantal
Im Zuge der zweiten großen Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz fusionierten die Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr.
Bettenhausen
1393
Bottenhusen
Der Ortsname wurde erstmalig 1393 als „Bottenhusen“ in einer Urkunde genannt.
1543
Grafschaft Pfalz-Veldenz
Bettenhausen kam unter die Herrschaft des Pfalzgrafen Ruprecht, welcher die Grafschaft Pfalz-Veldenz gründete.
1636
30-Jähriger-Krieg
In Folge des 30-Jährigen-Krieges wurde das Dorf durch Kroaten vollkommen zerstört. Wer nicht flüchten konnte, wurde getötet.
1700
Neubesiedlung
Durch den von Ludwig XIV. provozierten pfälzischen Erbfolgekrieg, wurden große Teile der Pfalz verwüstet. 1697 ging der Krieg zu Ende und nur 3 Jahre danach starb Ludwig XIV. Da das Land wieder zur Ruhe gekommen war, kamen wieder neue Siedler und bevölkerten das Dorf erneut.
1794 - 1801
Französische Revolution
Während das Dorf selbst verschont blieb, wurde das Gutshaus der Grafen von der Leyen durch Revolutionstruppen zerstört. Bettenhausen, welches erst 1733 der Kurpfalz zugesprochen worden war, wurde Frankreich angegliedert.
1816
Anschluss an Bayern
Nach der Niederlage Napoleons bei der Völkerschlacht bei Leipzig wurde die Pfalz an Bayern angeschlossen. Dadurch kam das Dorf zur Bürgermeisterei Niedermohr.
1857
Badeanstalt
Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts richteten die Bewohner von Bettenhausen auf Anregung des Königs von Bayern am Glan eine Badeanstalt ein, die bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb war.
1939 - 1946
Bunker Waldwiese
In Vorbereitung auf den Frankreichfeldzug wurde die unterirdische Anlage im Wald über Bettenhausen gebaut. Die ungenutzte Anlage fiel den amerikanischen Truppen unversehrt in die Hände. Ein Jahr später wurden die drei Bunker von den Amerikanern gesprengt.
1968 - 1969
Verwaltungsreform
Die Gemeinde wurde vom Landkreis Kaiserslautern in den Landkreis Kusel eingegliedert. Im folgenden Jahr wurde Bettenhausen ein Ortsteil von Glan-Münchweiler.